Aktuelles

Galgenberg

Hinrichtungsstätte für den Crailsheimer Gerichtsbezirk. Von 1550 bis 1750 verhängte das „Blutgericht“ mindestens 23 Todesurteile, die meist hier vollstreckt wurden, letztmals wohl im Jahr 1751.

Auf der Höhe des heutigen Karlsbergs stand über Jahrhunderte der Crailsheimer Galgen, die Hinrichtungsstätte für den Gerichtsbezirk. Todesurteile, die das Crailsheimer „Blutgericht“ verhängte, wurden meist hier vollstreckt. Bis 1863 trug der Berg deshalb den Namen „Galgenberg“.

Von 1550 bis 1750 sind in den Chroniken der Stadt Crailsheim 23 Hinrichtungen dokumentiert. Trotz des Namens „Galgenberg“ wurde die Mehrzahl der Todesurteile nicht mit dem Strang, sondern mit dem Schwert vollstreckt. Dazu diente ein Richtblock zu Füßen des Galgens.

Die Hingerichteten hatten sich des Mordes, des Raubes, der Kindstötung oder des Ehebruchs schuldig gemacht. In sechs Fällen sind Frauen, die der Hexerei schuldig befunden worden waren, „hinder dem Galgenberg verprent worden“.

Zu dieser Zeit war die Anhöhe noch nicht mit Bäumen und Büschen bewachsen, sondern wurde bewusst kahl gehalten. Man sollte schon von Weitem sehen, wenn jemand am Galgen hing oder ein abgeschlagener Kopf auf der Stange steckte. Es diente der Abschreckung.

Die letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg fand wohl 1751 statt. Das Todesurteil wurde gegen einen Mann aus Bronnholzheim mit dem Schwert vollstreckt.