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"Löwengang"

Schmaler, unbefestigter Pfad vom Stadtteil Sauerbrunnen zum Fliegerhorst, der zwischen den mit Stacheldraht abgegrenzten Militärarealen von US-Armee und Bundeswehr hindurchführte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bildeten zwei Jahrzehnte lang die Kasernenbauten des „Fliegerhorstes“ nicht nur den gewerblichen, sondern auch den kirchlichen und schulischen Mittelpunkt im Crailsheimer Westen. Schüler wie Kirchgänger aus der Sauerbrunnensiedlung und dem späteren Roten Buck mussten zum Unterricht bzw. zum Gottesdienst dorthin gehen. Auch für die Versorgung mit den Dingen des täglichen Lebens spielte der „Fliegerhorst“ eine wichtige Rolle.

Nachdem 1952 die McKee Barracks der US-Armee und 1957 das Bundeswehr-Gerätedepot errichtet worden waren, führte für die Bewohner von Sauerbrunnensiedlung und Rotem Buck der Weg dorthin durch den berühmt-berüchtigten „Löwengang“ dorthin. Es handelte sich um einen etwa 600 Meter langen, schmalen, unbefestigten und unbeleuchteten Pfad zwischen den mit Stacheldrahtzäunen abgegrenzten Militärarealen von US-Armee und Bundeswehr hindurch.

Die Crailsheimerinnen und Crailsheimer, die diesen Weg benutzten, konnten sich vorkommen wie im Löwengang einer Zirkusmanege, bei Regenwetter fanden sie sich auf einem „dschungelähnlichen“ Pfad wieder.