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Reformationsstadt Europas

Eine neunminütige Version des Films "Crailsheim - Reformationsstadt Europas" ist als DVD erhältlich beim Stadtarchiv Crailsheim.

Die gemeinsamen Anstrengungen haben sich in Crailsheim gelohnt

Dekan Dr. Winfried Dalferth (ev.), Pfarrer Thomas Hertlein (kath.), Oberbürgermeister Rudolf Michl und Stadtarchivar Folker Förtsch, hier an einer Stele des Crailsheimer Reformationsweges, freuen sich über den Titel „Reformationsstadt Europas“.

Stele des Crailsheimer Reformationsweges

Reformationsstadt Europas

Reformationsstadt Europas

Diesen geschichtsträchtigen Titel darf Crailsheim als eine von insgesamt 62 Städten in Europa seit Ende Februar tragen

Crailsheim liefert ein ausgesprochen gutes Beispiel dafür, dass die Reformation nicht nur eine Angelegenheit der Metropolen oder der Reichsstädte war, sondern in der protestantischen Bewegung auch Klein- und Mittelstädte sowie das flache Land eine wichtige Rolle spielten.

Seit 2015 führt die Stadt Crailsheim den Titel „Reformationsstadt Europas“.

Seit Ende Februar 2015 führt die Stadt Crailsheim den Titel „Reformationsstadt Europas“. Damit werden die historische Bedeutung der Stadt für die Geschichte der Reformation in Franken wie auch die vielfältigen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem bevorstehenden großen Reformationsjubiläum 2017 gewürdigt. Mit der Auszeichnung steht Crailsheim in einer Reihe mit Wittenberg, Worms oder Speyer, international mit Genf, Straßburg oder Breslau. Insgesamt tragen 62 Städte in 13 europäischen Ländern diesen Titel.

Reformation fasste hier sehr früh Fuß

Gewürdigt wurde, dass Crailsheim zu den Städten in Süddeutschland zählt, in denen die Reformation Martin Luthers sehr früh Fuß fasste. Bereits 1522 predigte Adam Weiß (ca. 1490-1534) hier in evangelischem Sinne. Geboren in Crailsheim war Weiß Professor für Theologie in Mainz, bevor er Ende 1521 auf die Pfarrstelle an der Crailsheimer Johanneskirche berufen wurde. Über seine Kontakte zu humanistischen Kreisen hatte er sich allmählich reformatorischen Glaubensinhalten angenähert und machte diese zur Grundlage seiner Pfarrtätigkeit. 

Gegen nicht geringe Widerstände setzte Adam Weiß die Reformation in Crailsheim durch. An Ostern 1526 reichte er zum ersten Mal das Abendmahl in beiderlei Gestalt und heiratete auch in diesem Jahr. Als Crailsheimer Reformator war Weiß auch für die Durchsetzung der Reformation in Mittelfranken (frühere Markgrafschaft Brandenburg-Ans­bach) von besonderer Bedeutung.

Der ungewöhnlich frühe Anschluss der Stadt an die protestantische Bewegung und seine besondere regionale Bedeutung sind der Anlass, dass sich Crailsheim mit einer Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen und Aktionen (Publikationen, Vorträge, Exkursionen, Stadtführungen, Ausstellungen etc.) an der Lutherdekade 2008-2017 beteiligt.

Crailsheimer Reformationsweg

Im Mittelpunkt der Aktivitäten zum Reformationsjubiläum 2017 steht das Projekt eines Crailsheimer Reformationsweges. Es wurde in den zurückliegenden drei Jahren in breiter ökumenischer Zusammenarbeit gemeinsam durch die Stadt Crailsheim sowie die Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden entwickelt. Geplant ist im Vorfeld des großen Reformationsjubiläums 2017 die Errichtung eines Rundweges mit zwölf Themenstationen durch die Crailsheimer Innenstadt. Jede Station besteht aus einer künstlerisch gestalteten Plastik des bekannten Bildhauers Rudolf Kurz sowie einer Texttafel, beide orientiert am Themenschwerpunkt der jeweiligen Station. Ein Großteil des Reformationsweges wird aus Spenden von Vereinen, Firmen und Privatleuten finanziert. Der Crailsheimer Reformationsweg und die in seinem Umfeld über 2017 hinaus geplanten Veranstaltungen und Aktionen bieten die Gewähr, dass in Crailsheim die thematische Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Aspekten der Reformation und ihrer Folgen auch über das Ende der Lutherdekade hinausreichen wird.

Info: Die Reformationsstädte Europas

Die Reformationsstädte Europas sind ein Projekt der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa GEKE anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation. Die Initiative unterstützt das erlebnisreiche Zusammenspiel von Kunst, Kultur und Spiritualität und fördert Geschichtsabenteuer und Tourismus in den Städten der Reformation. Weitere Infos unter www.reformation-cities.org .