Seit August 1941 befand sich hier ein Barackenlager für mindestens 120 sowjetische Kriegsgefangene, die in einem ehemaligen Schießstand der Wehrmacht untergebracht waren.
Nach der Einrichtung des Wehrmachts-Fliegerhorstes in Crailsheim 1936 wurde hier ein Schießstand für die Luftwaffensoldaten angelegt. Er bestand aus Schießbahnen für Karabiner und Pistolen, zwei Holzbaracken für WC und Kantine sowie einem Massivbau.
Nach Beginn des Russlandfeldzuges wurden hier Ende August 1941 sowjetische Kriegsgefangene untergebracht, die zur Zwangsarbeit auf dem Fliegerhorst und möglicherweise auch in Crailsheimer Betrieben herangezogen wurden. Über die Zahl der hier eingesperrten Rotarmisten gibt es unterschiedliche Aussagen. Sie reichen von 120 bis 300 Personen. Für sie wurden weitere Unterkunftsbaracken errichtet, das Lager mit Schutzzäunen umgeben.
Die Verpflegung und die Behandlung der Zwangsarbeiter waren offenkundig sehr schlecht. Misshandlungen wurden auch von Einwohnern Onolzheims beobachtet. Bereits in den ersten beiden Wochen des Bestehens des Lagers gab es drei Tote, die vom Standesamt Onolzheim verzeichnet wurden. Danach war dies nicht mehr der Fall, so dass weitere Todesfälle sehr wahrscheinlich, aber nicht dokumentiert sind.
Unter Bewachung wurden die Russen am Morgen zu ihren Arbeitsplätzen getrieben, am Abend zurück. Kontakte der Gefangenen zur Zivilbevölkerung waren streng verboten.
Wann genau das Lager aufgelöst wurde und was mit den Gefangenen geschah, ist unbekannt.