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Waldquellen bei Goldbach

Seit 1621 erfolgte die Wasserversorgung Crailsheims aus den Waldquellen bei Goldbach. Über eine fast 5 km lange Holzdeichelleitung floss weiches Quellwasser von hier aus in die Stadt.

Nach der Stadterweiterung zu Beginn des 15. Jh’s. verfügte Crailsheim über eine erste, etwa 2.000 m lange „Fernwasserleitung“ aus einer Quelle im Osten der Stadt, zwischen den früheren Seen Breitsee und Schleifsee gelegen.

Der Anstieg der Einwohnerzahl und die gewachsene Nachfrage nach sauberem und weichem Trinkwasser verlangten nach einer Verbesserung der Wasserversorgung. Ab 1621 wurden deshalb unter Markgraf Ernst Joachim (reg. 1603-1625) die Quellen in der Diebsklinge bei Goldbach gefasst und über eine Wasserleitung nach Crailsheim geleitet.

Die „Goldbacher Röhrenfahrt“ bestand aus einer fast 16.000 Fuß (= ca. 5 km) langen Holzdeichelleitung. Für ihren Bau wurden mehr als 2.000 Kiefernstämme benötigt, die der Länge nach auf 80 mm Durchmesser durchbohrt wurden. Die einzelnen Stämme wurden mit eisernen Muffen verbunden, die von den Wasseralfinger Hüttenwerken bezogen wurden. Täglich lieferten die Goldbacher Quellen etwa 48 Kubikmeter Wasser, die den Brunnen im Schlosshof und den Oberamtsbrunnen auf dem Karlsplatz speisten. Von dort wurde das Überwasser auf die anderen laufenden Brunnen der Stadt weiterverteilt.

Bis um 1900 lieferten die Goldbacher Quellen das Crailsheimer Wasser. Noch heute werden aus ihnen ungefähr drei Prozent des Crailsheimer Wassers gespeist.

Eine der Waldquellen bei Goldbach